heute abend, rückkehr aus dem marzili mit M und dem boppi.
das boppi hinten auf meinem velo, plappernd. in der sulgenau steht die ampel auf rot. mein rechter fuss stützt sich auf den rand des trottoirs, ich schaue mich etwas um. viel lärm - die strasse ist gefüllt mit menschen auf füssen und an lenkrädern, ein tram quietscht.
seitlich links, dicht neben-hinter mir ist ein starker bass zu hören, untermalt mit nicht definierbar tönendem. es klingt nach samstagnacht. das boppi bewegt sich im sitz, ich spüre es deutlich. ich drehe mich um und sehe ein strahlendes, glotzendes kindergesicht und gleich daneben ein winkendes händchen.
mein kind wird doch wohl nicht mit elektronischen beats flirten?!
mein blick wandert zum auto. zwei braungebrannte latinoköpfe äugen zum fenster heraus. der fahrer etwas nach vorne gebeugt, damit er das boppi hinter mir besser sehen und sein zauberhaftestes grinsen aus dem säuberlich rasierten ziegenbärtchen formen kann. die rolexhand winkt und die hand des co-piloten tut es ihr gleich; die drei strahlen sich an. ein letztes mal wird auf das boppi gezeigt, dann wird die ampel grün und der mercedes fährt mit lautem getöse los. schon bald glitzern nur noch die teuren felgen und ein schwarzes, sauber poliertes etwas flitzt davon...
ich bin nicht besonders stolz darauf, wenn mein kind angequatscht, angegrabscht oder mit güetzi überhäuft wird. es rührt mich aber ganz besonders, wenn zwei junge, durchgestylte typen im fetten auto sich eine rote-ampel-länge zeit nehmen, meinem kind die warterei zu versüssen. die grimassen, bei denen ihnen fast die sonnenbrille vom kopf auf die nase gerutscht wäre (wo sie ja eigentlich auch hingehört), schienen wirklich echt.
und ich denke über vorurteile nach.
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