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Donnerstag, 9. September 2010

werbung

es war einer der tage, an denen der käfer von mir in die kita gebracht wird. die bring- und holzeiten sind begrenzt. der käfer schlief länger als üblich und ich nutzte die zeit, um zu tun, als hätte ich ein organisationstalent (ob es wohl wirklich existiert?). dann war alles vorbereitet, ich war äusserlich und innerlich bereit für den tag.

der käfer erwachte mit sanfter hilfe meinerseits. wir waren doch sehr knapp in der zeit; mit geplant zügigem fussmarsch eigentlich gerade richtig. der käfer war gut gelaunt, bestaunte mein kunststück, mir die tasche umzuhängen und die schuhe anzuziehen ohne ihn dafür abzulegen, betrachtete im treppenhaus wie jeden tag die fensterluke, erkannte im erdgeschoss seinen kinderwagen, staunte, als ich begann, ihm ein zusätzliches jäckchen anzuziehen und dann...

der käfer erbrach. keine grosse menge, nichts ekliges. es war ein kleiner schluck eines eineinhalb stunden zuvor getrunkenen schoppens - allerdings mit ordentlich kraft und in blödsinnig ungeeignetem winkel. er traf das halb angezogene jäckchen, seinen pullover und auch seine hose. er traf auch mein t-shirt und meine hose. arrrrgh!!

in der kita kennen sie mich bereits als unpünktliche person. nun noch zusätzlich eine mama zu sein, die säuerlich riechend ein säuerlich riechendes kind abgibt, wollte ich mir und den kita-frauen dann doch ersparen.

also rauf in die wohnung, in windeseile den käfer ausgezogen und neu angezogen, mir neue kleider ausgesucht, diese angezogen, das halstuch ging vergessen. der käfer schaute mir belustigt zu und grinste mich herzhaft an, worauf ich auch begann, der situation etwas lustiges abzugewinnen...

vor vielen jahren, ich war noch ein kleines mädchen, prägte meine schwester den satz: "das könnte man für die werbung brauchen!" damit meinte sie einen besonders wohlgeformten und gefärbten apfel, der sich von dr. best hätte beissen lassen können. oder ein schön geschnittenes, appetitlich aussehendes stück torte auf dem teller. oder ein frisch poliertes auto auf der strasse.

ohne es zu wissen, lieferte meine schwester mir mit diesem satz ein synonym für zustände, die etwas besonders gut auf den punkt bringen oder dinge, die vollkommen erscheinen. der satz schwirrt mir von zeit zu zeit durch den kopf, er ist vielseitig anwendbar...

in zügigem fussmarsch ging ich also den weg zur kita. in der einen hand das handy, ein sms tippend (verspätungs-entschuldigungen per sms werden in meinem arbeitsteam glücklicherweise gut akzeptiert), mit der anderen hand den kinderwagen stossend. und wie ich so durchs quartier rausche kommt mir der satz meiner schwester in den sinn: "das könnte man für die werbung brauchen!"

bloss, wofür?

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