ich lese zur zeit das neue buch von bernhard schlink.
wie habe ich mich gefreut, als ich in der zeitung die positive kritik las! ich erfuhr auf diese weise über diese literarische neuerscheinung und mein herz hüpfte...
kurz nach dem erscheinen lag das buch frisch und noch verschweisst in unserem schlafzimmer auf der kommode. vorfreude ist eine wirklich schöne freude und seit der geburt des käfers ist lesen keine eigentliche freizeitbeschäftigung mehr, sondern ein verheissungsvolles date.
bernhard schlink - ein wirklich wunderbarer schriftsteller, finde ich. ich mag seine schlichte sprache, seine figuren, die er respektvoll zeichnet. ich mag seine ideen, die verstrickungen und die lügen. ich mag, was er in seinen geschichten mit den menschlichkeiten der menschen in der westlichen kultur macht. ich mag, was er mit mir als leserin macht.
nun, nach zwei von sieben kurzgeschichten, kommt die frage auf: war's das, herr schlink?
darf ein mann, der so erfolgreich ist wie er, seine geschichten den immer wieder gleichen fragestellungen begegnen lassen? darf sein themenkreis so eng sein?
als junge frau, die als teenager davon träumte, mit büchern berühmt zu werden und die sich daher sehr wohl damit auseinandergesetzt hat, warum wer auf welche weise kleinere und grössere literarische erfolge feiert, beunruhigt mich der gedanke, dass er das tun dürfte.
ist er überhaupt jemandem, ausser sich selbst natürlich, darüber rechenschaft schuldig?
so begleitet mich nun bei seinem neusten buch leider die frage, ob wohl gerade sein erfolg der grund dafür ist, dass er seinen themenkreis nicht verlässt, nicht daraus ausbricht, mich als leserin nicht überrascht.
ich jammere auf hohem niveau... reaktionen haben schliesslich viel mit erwartungen zu tun.
ich freue mich trotzdem auf die fünf geschichten, die mir noch bleiben; ich freue mich auf die kleinen abgründe darin. und ich hoffe insgeheim, dass herr schlink für mich noch überraschungen bereit hält!
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